Boys (Jonas) ist ein Geheimnis, das in zwei separaten Zeitleisten erzählt wird. Im ersten ist es 1997 und Jonas tritt in die 9. Klasse ein. Ein neuer Junge in der Schule fällt ihm sofort auf. Vielleicht ist es die Narbe des bösen Jungen auf seiner Wange oder seine sorglose Einstellung, aber Jonas ist verliebt. Die beiden Jungen werden schnell Freunde und schwänzen bald den Unterricht, um sich in einer leeren Turnhalle zu küssen. In der anderen Zeitleiste des Films ist es 2015 und die Aufregung eines verliebten Teenagers wurde durch die Trauer eines Mannes ersetzt, der der Vergangenheit nicht entkommen kann. Die erwachsene Version von Jonas (Félix Maritaud, herausragend in diesem Jahr in dem sexuell expliziten Sauvage und im letzten Jahr in dem ImageOut-Favoriten BPM) ist ein gebrochener Mann. Sein Freund hat ihn rausgeworfen, weil er ihn zu oft betrogen hat, und er wurde verhaftet, weil er in einem örtlichen schwulen Club namens Boys in eine Schlägerei geraten ist. Es gibt etwas an der Bar, das ihn aus der Fassung bringt. Er wandert durchs Leben und trägt immer noch das alte Game Boy bei sich, um ein Loch zu füllen, das nicht gefüllt werden kann. Was ist also passiert, um diesen unschuldigen Teenager in den traurigen, wütenden Mann zu verwandeln, den wir jetzt sehen? Boys (Jonas) ist ein fesselndes Rätsel, das Sie von der ersten Minute bis zur letzten im Unklaren lässt. Während der Film zwischen seinen beiden Zeitleisten hin und her wechselt, gelingt es ihm sowohl als süße Liebesgeschichte im Coming-of-Age-Stil als auch als düsterer Suspense-Thriller. Wenn sich diese beiden perfekt erzählten Geschichten miteinander verweben, entsteht ein völlig einzigartiges und wirklich besonderes kinematografisches Erlebnis. -- Stephen K. Weisenreder