"Mutter hat ein Foto von Vater geheiratet", sagt Regisseur Firouzeh Khosrovani zum Auftakt dieser zutiefst persönlichen Dokumentation. Sie spricht jedoch nicht metaphorisch. Ihre Mutter Tayi heiratete buchstäblich ein Porträt von Hossein in Teheran - er studierte in der Schweiz Radiologie und konnte zur Hochzeit nicht in seine Heimat zurückreisen. Das Ereignis illustriert den Abgrund, der in ihrer Ehe noch immer besteht: Hossein ist ein säkularer Progressiver und Tayi ein frommer, traditioneller Muslim. Aber diese Familiengeschichte ist auch eine Art Röntgenbild, das die Konflikte der iranischen Gesellschaft im Vorfeld und nach der iranischen Revolution 1979 offenlegt. Neben Khosrovanis Kommentar hören wir Briefe vorgelesen und Gesprächserinnerungen zwischen ihren Eltern. Gleichzeitig sehen wir Fotos und Videos aus dem Familienarchiv. Diese Fragmente der Intimität werden von stilisierten Aufnahmen des Elternhauses der Filmemacherin durchsetzt, dessen Einrichtung und Einrichtung auf subtile Weise jede neue Phase in der Ehe ihrer Eltern und in der iranischen Gesellschaft widerspiegeln. Bildnachweis: IDFA 2020.