Eine gewöhnliche morgendliche Fahrt mit der Straßenbahn in Berlin löst rassistische und ethnische Diskriminierung aus, als eine scheinbar freundliche und süße alte Dame aus heiterem Himmel einen kompromisslosen Angriff auf den ahnungslosen schwarzen Mann startet, der neben ihr sitzt. Und bald fängt die weißhaarige Frau an, Hass zu spucken, inspiriert von den üblichen Lieblingsthemen zu Stereotypen, Einwanderung, Arbeitslosigkeit und weißer Vorherrschaft. Noch entmutigender ist jedoch, dass sich diese hässliche Szene verbaler Gewalt vor einer ohrenbetäubend stillen Gruppe von Mitpendlern abspielt. Zeigt dieser immer häufiger auftretende Vorfall die Taubheit, Desensibilisierung und eine unsichtbare Zustimmung zu allem Gewalttätigen in der Gesellschaft? Sein letztes Wort hat der schwarze Pendler jedenfalls noch nicht gesprochen.