Dieser Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Frage, wie schwule Männer im „realen Sozialismus“ lebten und leben konnten, wo die DDR-Ideologie Homosexualität als Überbleibsel bürgerlich-dekadenter Moral und schädlich für eine sozialistische Gesellschaft ansah. In diesem Film treffen wir sechs Männer, die zum Teil zum ersten Mal offen über ihre sozialen und intimen Erfahrungen sprechen, und lernen mehrere Individuen kennen, die unterschiedlicher und widersprüchlicher kaum sein könnten. Am einen Ende der Skala steht Frank Schäfer, ein Barbier und ein kluger und einfallsreicher Individualist; auf der anderen Eduard Stapel, akademischer Theologe, der ein DDR-weites Netzwerk homosexueller Vereinigungen gründete und den die Stasi fest im Blick hatte. Auch wenn Homosexualität seit den 1950er Jahren nicht mehr bestraft wurde, blieben die Verschwörung des Schweigens, die Verurteilung, der gesellschaftliche Anpassungsdruck und die sexuelle Diskretion bestehen. Diese Geschichte stellt uns eine Reihe starker und - bei allem Schmerz - temperamentvoller Männer vor, die sich allein mit ihrer Homosexualität auseinandersetzen mussten, mit jeweils ganz unterschiedlichen Überlebens- und Anpassungsstrategien.